Öffentliche Gesundheitsversorgung

Krankenversicherung und Leistungen

Öffentliche Gesundheitsversorgung

Das ungarische Gesundheitssystem wurde in großen Teile privatisiert und finanziert sich seitdem durch das Gesundheitsfond (Országos Egészségbiztosítási Pénztár – OEP) und Steuern.

Das ungarische Gesundheitswesen wird von zwei Seiten finanziert: durch den Gesundheitsfond OEP (finanziert aus Krankenversicherungsbeiträgen) und Steuern. Der Gesundheitsfond deckt in erster Linie die Grundbehandlungen ab. Der Staat stellt in der Regel eine Budgethilfe zur Verfügung.

Krankenversicherungsbeiträge werden zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber aufgeteilt. Arbeitnehmer beteiligen sich mit 3% ihres Gesamteinkommens an den Beiträgen, Arbeitgeber mit 15% des Bruttolohns des Arbeitnehmers zuzüglich einer Steuerpauschale oder einem sogenannten Gesundheitsbeitrag. Die Bevölkerung zahlt zudem lokale und nationale Einkommensteuer, mit denen das Gesundheitswesen zusätzlich finanziert wird.

Für bestimmte Leistungen müssen Patienten zusätzlich zahlen, wie z.B. für Arzneimittel, zahnärztliche Versorgung oder Reha-Behandlungen. Diese Zuzahlungen aus der eigenen Tasche steigen seit 1990 stetig.

Gebühren

In Ungarn zahlen Sie keine Gebühren für ärztliche Untersuchungen. Ihre Krankenkasse übernimmt alle Gebühren für Sie.

Wer ist versichert?

Grundsätzlich haben alle Bürger Recht auf eine kostenlose ärztliche Behandlung, unabhängig von ihrem Erwerbsstatus. Die Regierung zahlt Beiträge für Arbeitslose und Rentner.
Nicht versicherte Ausländer dürfen nur die grundlegende ambulante und stationäre ärztliche Behandlung in Anspruch nehmen - und zwar nur, wenn es sich um einen Notfall handelt.

Wenn Sie in einer ungarischen Firma beschäftigt sind, genießen Sie, genau wie Ihre ungarischen Mitbürger, eine kostenlose medizinische Versorgung.

Als Angestellter bei einem Joint Venture müssen Sie sich selbst um Ihre Krankenversicherung kümmern, da Sie nicht automatisch versichert werden.

Was können Sie als Expatriat vom ungarischen Gesundheitssystem erwarten?

In der Regel bevorzugen Expatriats private den öffentlichen Krankenhäusern, obwohl sie eine Behandlung im öffentlichen Krankenhaus zu niedrigeren Kosten erhalten könnten.

Die Krankenversicherungskarte ( 'TB'-kártya) bekommen Sie, wenn Sie regelmäßig Krankenkassenbeiträge bezahlen.

Die Arztkosten für EU-Expatriats werden von heimischen Krankenkassen erstattet. Für eine Behandlung können Sie höchstens den Betrag erstattet bekommen, den Sie in Ihrem Heimatland bezahlen würden. Erste Hilfe und Notfallbehandlungen sind kostenlos für alle, auch für Touristen.

Ungarn und das Vereinigte Königreich haben eine gegenseitige Gesundheitsvereinbarung, wonach britische Staatsangehörige kostenlose medizinische Versorgung in Ungarn erhalten können. Ähnliche Verträge mit anderen ausländischen Gesundheitsinstitutionen gibt es bisweilen nicht. Schließen Sie daher rechtzeitig eine Reise-und Krankenversicherung für Ungarn ab.

Medizinische Hilfe (in englischer Sprache):

SOS Emergency Medical Service:
Kerepesi utca 15. Budapest VIII.
Tel: 0036-1-118-8288 oder 0036-1-118-8012

International Medical Services:
Váci utca 202. Budapest XIII.
Tel: 0036-1-129-8423 oder 0036-1-149-9349

24-Stunden Hotline: +36 1 224-9090

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